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02. - 08.10.2000
10:00 - 22:00 Uhr

Grenzgänge - Die Woche kultureller Projekte des Bundes
Ein Projekt des Kulturprogramms Deutscher Pavillon
Künstlerische Leitung und Konzeption: Peter Baumgardt
Beratung: Moritz van Dülmen, Peter Kees, Brigitte Landes, Alicja Mounk, Yaron Windmüller
Dramaturgie: Gerhard Müller
Koordination: Katja Hertrich
Projektbetreuung: Mechthild Hoersch, Thomas Kiemle, Christian Römer, Daniel Rötting
Technische Leitung: Klaus Hammer, Dieter Reeps
Licht: Herbert Cybulska
Ton: Holger Schwark


WELCOME HOME
Uraufführung
55 Interviews von Roger Willemsen in einer Video-Installation von Michael Simon/Gruppe Szeno ID

DIE ERSTE STUNDE NACH DER LETZTEN
Uraufführung
Theaterperformance zum Tag der Deutschen Einheit von Arie Zinger

BEFREIUNG AUS DEM PARADIES
Uraufführung
Musiktheater von Jörg Widmann, Katja Willebrand und Markus Beck

TALK AT HOME - WILLKOMMEN
Eine Gesprächsimprovisation mit Roger Willemsen und Ihnen

MUSIK n WORT Junge Musiker in Deutschland
Deutschlands Worte
Late Night - Jazz und Cross over

DER TROPFEN DAS MEER UND DAS BOOT
Erstpräsentation
Eine Installation von Petra und Reinhard Heinrichsmeyer

ALEMANIA - ALEMANIA / DEUTSCHLAND - DEUTSCHLAND
Erstpräsentation
Eine Installation von Hector Solari


Die Grenzgänge gehörten zu den zentralen Projekten des Bundes, die im Kulturprogramm des Deutschen Pavillons einen besonderen Platz einnahmen. Vom 2. bis 8. Oktober 2000 wurden die Tendenzen der einzelnen Projekte in 29 Veranstaltungen gebündelt. Die internationalen Wechselwirkungen der Kulturen in einer sich ändernden Welt wurden zum übergreifenden Thema.

Innovation und Globalisierung - zwei Zentralbegriffe für Wirtschaft und Technik - bedürfen ihrer Entsprechung im kulturellen Diskurs. Wenn das moderne Deutschlandbild gleichermaßen durch eine hoch entwickelte Industrie und eine hochentwickelte Kultur geprägt sein soll, dann bedarf es internationaler Verflechtungen, des Austausches von Ideen und des streitbaren Gesprächs.

Grenzgänge war nicht ein Gang entlang alter Grenzen. Es waren Grenzgänge auf Zukunftspfaden, aber auch auf jenen Wegen, an denen sich gegenwärtig Geister scheiden. Es ging um das Bild, das wir und das unsere Freunde von Deutschland haben, und da interessierte vor allem ein nachdenkliches, nachdenkenswertes und kritisches.

Die im Auftrag des Kulturprogramms Deutscher Pavillon produzierte dokumentarische Performance "Welcome Home" von Roger Willemsen in der Videoinstallation von Michael Simon und der Gruppe "Szeno ID" mit Filminterviews über das Deutschland- und Weltbild von 55 in- und ausländischen Künstlern zeigte an vier Tagen von 10.00 bis 22.00 Uhr Deutschland als Schmelztiegel der Künste und als Heimat vieler ausländischer Künstler, sie verdeutlichte zudem auch den Wandel kultureller Interessen in der Gesellschaft. Weit über 20.000 Besucher der EXPO sahen und hörten in 14 Glashäusern im August Everding Saal Prominenten wie Aziza A., Hildegard Knef, Volker Schlöndorff, George Tabori, Vivienne Westwood und Heinz Berggruen zu, die davon erzählten, was sie über Deutschland denken.

Am Deutschen Tag auf der EXPO stand im Auftrag des Bundespresse- und Informationsamtes der Theaterabend "Die erste Stunde nach der letzten" auf dem Programm. Arie Zinger warf mit sieben neuen Texten von Péter Nádas und Irene Dische sowie Herta Müller, Thomas Brussig, Christoph Hein, Moritz Rinke und Alissa Walser einen unpathetischen Blick auf die deutsche Realität und schuf einen künstlerischen Kommentar zum Thema Freiheit.

Das Musiktheater "Befreiung aus dem Paradies" war ebenfalls eine Auftragskomposition des Deutschen Pavillons an den jungen Münchner Komponisten Jörg Widmann. Das Libretto zu dieser Science-Fiction-Oper, die sich mit dem Thema der EXPO 2000 "Mensch - Natur - Technik" auseinandesetzte, stammt von Markus Beck und Katja Willebrand. Eine Art "Gute Nachtgeschichte für kleine und große Computer" war zu erleben, interpretiert durch ein internationales Instrumentalensemble mit u.a. Pierre Charial, Per Arne Glorvigen, Edgar Guggeis, Wu Wei und Carolin Anne Widmann sowie den Künstlerinnen Isabella Beumer und Salome Kammer.

Die Installationen "Alemania - Alemania/Deutschland - Deutschland" von Hector Solari im Foyer sowie "Der Tropfen, das Meer und das Boot" von Petra und Reinhard Heinrichsmeyer in den Gärten reflektierten den Prozess von Einheit und zur Einigkeit, führten weg von Einheitlichkeit.

Dichterwort und Musik prägen das kulturelle Selbstverständnis in Deutschland. Sie durchbrachen auch in jenen Zeiten Grenzen, in denen diese als unüberschreitbar galten. So war Deutschland auch Thema der täglichen Lesungen "Deutschlands Worte". Und ganz junge Musiker, darunter Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland aufwachsen, präsentierten ihr Können mit Musik ihrer beiden Heimatländer - das der Eltern und des eigenen.

Nach den Performances und Theaterveranstaltungen fanden Konzerte mit Jazz und Crossover-Musik statt. Diese beiden Musikarten sind genuin grenzüberschreitend, sie bestehen auf Vermischung der Stile und Ausdrucksweisen, sie formulieren eine Identität, die nicht national und nicht nostalgisch geprägt ist.

Am letzten Tag kehrten die Grenzgänge zu ihrem Ausgangspunkt zurück - zu "Welcome Home" und den Reflexionen über Deutschland. Roger Willemsen lud zu einer Gesprächsimprovisation ein: "Talk at Home - Willkommen". Es kamen rund 300 Menschen, die etwas zum Thema Deutschland sagen wollten und zu sagen hatten. Acht von ihnen interviewte Roger Willemsen auf dem Podium im August Everding Saal.

Entworfen wurde die Skizze eines aktuellen Deutschlandbildes an der Schwelle zu einem neuen Jahrhundert.

An der Realisierung waren beteiligt

Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Susanna Stolz, PR-Management; Ulrich Rasche - Daily Prints /Besucherakquise; Claudia Schmidt - Besucherakquise / Ticketing; Dianne Polder - Ticketing; Ulrike Janke, Andreas Lübbers, Christine Andrea Sparks - Redaktion und Koordination; Angelika Irrlitz - Assistenz administrative Leitung; Stephanie Müller - Sekretariat

Technik
Kay Busch, Patrick Fuchs, Ralf Hiller, Martin Hoffmann, Stefan Holtz, Olaf Hüther, Rolf Jensen, Markus Keusch, Thomas Kirsten, Britta Mayer, Manfred Nücken, Helmut Schandl, Uli Tschakert, Uwe Zimmermann - Technische Vorstände

Jürgen Baake, Gereon Breuckmann, Marc Burmeier, Uwe Ganzleben, Ronny Groegerchen, Stefan Güls, Jochen Haase, Mechthild Hack, Andreas Hannig, Berthold Heinrich, Stefan Kaddatz, Jörn Kleinschmager, Jörg Kraus, Andreas Krumkühler, Martin Lohmann, Anna von Lüneburg, Mathias Oetken, Andrea Porsfeld, Heiko Sap, Peter Senkel, Elana Siberski, Edgar Stahl, Walter Stein, Armin Trawinski, Robert Werthmann, Christoph Wiemkes - Veranstaltungstechniker

Silvia Bleeke, Anna Döhner, Paul Goldsmith, Michael Hornack, Thomas Lux, Julia Miller, Thomas Sachtleben-Griehl, Matthias Schlousok, Susanne Wepler, Oliver Wilecek - Techniker

Künstlerbetreuung
Barbara Höfling - Leitung und Koordination; Jan-Christoph Büker, Friederike van Dülmen, Natalie Fingerhut, Jovana Foik, Stefan Friedel, Annette Gerling, Christina Marie Hauptmeier, Andrea Kelle, Cilly Kurkhaus, Ulrike Lennartz, Ulf Rinne,
Ekaterina Sapega, Lily Tonger-Erk, Jens Trumpa, Rachel Ulrich, Laurent Weishaar, Antje Wilhelm

Raumgestaltung
Ralf Jokisch - Leitung; Evelyn Hribersek, Anja Paul - Praktikanten

 
 
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