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15.08.2000
20:30 - 22:30 Uhr

Lied:Strahl
Liederabend
Der Tanz ist aus

Mit Claudia Barainsky, Axel Bauni, David Cordier, Stefan Litwin, Siegfried Mauser, Michal Shamir, Marcus Ullmann


Ernst Krenek (1900 -1991)
O Lacrymosa op.48
Drei Gedichte von Rainer Maria Rilke 1. Oh, Tränenvolle
2. Nichts als ein Atemzug

3. Aber die Winter

Hanns Eisler (1898 -1962)
Sechs Lieder op. 2 1. So schlafe nun, du Kleine (M. Claudius)
2. An den Tod (M. Claudius)
3. Das Alter (H. Bethge)
4. Erhebt euch, Freunde (Klabund)
5. Der Mond wird oft noch (Klabund)

6. Ich habe nie vermeint (Klabund)

Franz Schubert (1797 -1828)
Gib mir die Fülle der Einsamkeit
(J. Mayrhofer)

André Werner (*1960)

Uraufführung
Jahnn-Lieder
für Countertenor und Klavier aus "Fluß ohne Ufer" (Epilog) von
Hans Henny Jahnn

Joseph Haydn (1732 -1809)
Englische Lieder
(A. Hunter) 1. The Spirit's Song
2. Despair
3. Fidelity

4. The Wanderer

Peter Cornelius (1824 -1874)
In Sternennacht
(P. Heyse)

Robert Schumann (1810 -1856)
In der Nacht (E. Geibel)
Tanzlied (F. Rückert)

Jan Müller-Wieland (*1966)

Uraufführung
Tänzerin
Portrait für Sopran und Klavier
nach einem Gedicht von Silja Walter

Dem deutschen Klavierlied, intimster Zweig der deutschen Musikkultur, war eine ganze Woche gewidmet. Ihr programmatischer Titel beschrieb die Faszinationskraft des Liedes und seine subjektive Ausstrahlung durch die Jahrhunderte. Sieben Liederabende und eine Liederstunde sowie sechs Workshop-Konzerte der Liedklassen deutscher Musikhochschulen umfasste das Programm. Elf deutsche Komponisten haben neue Klavierlieder geschrieben. Lied:Strahl präsentierte die Tradition und Moderne des deutschen Klavierliedes als einen spezifischen Zweig der deutschen Musiktradition. In den Liederabenden entwarf Lied:Strahl über die Zeitgrenzen hinweg Bilder menschlicher Hoffnung, Träume, Sehnsüchte. Der Aufbau der einzelnen Programme folgte einer poetischen Idee. Die Erzählung eines lyrischen Dramas, in dem das Wort des Dichters die gleiche Geltung besitzt wie die Musik, war ihr Ziel, nicht das Vortragen schöner Weisen. Das Lied wird oft als überlebt, zumindest aber als abgeschlossen abgeurteilt. Es erweist sich jedoch als überaus vitaler Bestandteil unserer Kultur:

"Der Tanz ist aus". Der Rausch vorüber. Es kommt die Nacht. Nachtlieder wurden hier gesungen. Sie waren keine Domäne der Romantiker, wenngleich Robert Schumann und Franz Schubert mit ihren Nachtgesängen vertreten waren. Aber auch Ernst Krenek und Hanns Eisler beschworen, ganz anders, die dunklen Stunden. Zwei Berliner Komponisten, Jan Müller-Wieland und André Werner, haben in ihren neuen Arbeiten das Thema angeschlagen. Deutschlands dunkle Zeit beschwört Silja Walters Gedicht »Die Tänzerin«, das Jan Müller-Wieland ausgrub aus alten, vergriffenen Büchern. Silja Walter lebt heute als Nonne in Zürich und schrieb es in den 30er Jahren, als alle Tänze endeten. Hans Henny Jahnn, auch lange verkannt und heute schon wieder vergessen, war ihr Zeitgenosse. André Werner vertonte zwei Fragmente aus seinem Stück »Fluß ohne Ufer«.

 
 
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