Die Berliner Clubszene hat sich im Zuge der Maueröffnung völlig neu strukturiert und setzte international beachtete Impulse, die Experimentierfeld der Berliner Musik-, Kunst- und Medienszene geworden sind. Legendäres Laboratorium ist der Berliner WMF-Club, der kurz nach der Wende die ehemalige Niederlassung der Württembergischen Metallwaren Fabriken in der Leipziger Straße besetzte und dort in kürzester Zeit zur Anlaufstelle für Hip-Hop- und Ragga-Muffin-Fans avancierte. Auf einen Rechtsstreit mit den Erben des Fabrikgeländes folgte die Schließung, doch schon bald eröffnete der WMF-Club in den unterirdischen Toilettenanlagen des ehemaligen Todesstreifen am Potsdamer zum zweiten Mal. Bis heute weihte der Zwischennutzer diverser Freiräume weitere 3 Locations zu Kultstätten des neuen Berlins. Derzeit residiert der Club in den ehemaligen Packhallen der Post in der Ziegelstraße mit Floor, Lounge und Open-Air Space. Der multimediale Rundum-Dance-Floor verändert sich von Abend zu Abend. Mit dem Originalinventar aus der Leipziger Straße kreierten Designer eine Chill-Out-Lounge für den Deutschen Pavillon, die das "nomadische Prinzip" des Clubs versinnbildlichte. In der Lounge waren Videoinstallationen aufgebaut, über die sich die neue elektronische Musikszene präsentierte. Der Videoclip WMF - LOOP gab in Interviews Einblick in die Produktionsweisen der sechs bekanntesten Berliner Video-Kunst-Gruppen und versuchte in wenigen Kamerabildern die Atmosphäre im Club zu vermitteln. "Chicks on Speed" vereinte die Themen Mode, Musik und Kunst als Liveperformance. Darüber hinaus lud der WMF-Club Berliner DJs an die Turntables.