Mauricio Kagel, 1931 in Buenos Aires geboren, lebt seit 1957 in Köln. In Argentinien hatte er sich neben dem Studium der Literaturgeschichte und der Philosophie außerhalb der Akademien zum Komponisten ausgebildet und verband daher schon früh die Disziplinen der Musik, des Theaters und des Films. Als Grenzgänger zwischen den verschiedenen Medien entwickelte Mauricio Kagel einen erweiterten, unkonventionellen Musik- und Werkbegriff, darüber hinaus sein charakteristisches Konzept des "instrumentalen Theaters". In der kritischen Auseinandersetzung mit der Tradition hat er mit seiner multimedialen Arbeit auf oft anarchische Weise nachhaltig Hör- und Sehgewohnheiten aufgebrochen und irritiert, was tagsüber in der Zusammenstellung der Programme seines Porträts deutlich wurde.
10.00 - 10.45 Uhr, Saal
Moderation: Prof. Dr. Werner Klüppelholz
MM 51 (1977)
Ein Stück Filmmusik für Klavier
Filmische Realisation der Konzertfassung
Klavier: Aloys Kontarski
Regie: Mauricio Kagel
Produktion Schweizer Fernsehen DRS, 1984
MM 51 (1977)
Ein Stück Filmmusik für Klavier
mit der Projektion einer Collage von Mauricio Kagel
aus F.W. Murnaus "Nosferatu" (1921)
Klavier: Aloys Kontarsky
Regie: Mauricio Kagel
Produktion Schweizer Fernsehen DRS, 1984
11.00 - 12.00 Uhr, Saal
Moderation: Prof. Dr. Werner Klüppelholz
Schattenklänge (1995)
Drei Stücke für Bassklarinette mit Lichteinwirkungen
Gestaltung der Live-Performance: Mauricio Kagel
mit Harry Sparnaay
Antithese (1962)
Spiel für einen Darsteller mit elektronischen und öffentlichen Klängen
Fernsehfassung, NDR-Produktion 1965
Drehbuch: Alfred Feussner und Mauricio Kagel
Realisation der Musik und Regie: Mauricio Kagel
mit Alfred Feussner
12.00 - 13.00 Uhr, Saal
Moderation: Prof. Dr. Werner Klüppelholz
Playback Play (1996/97)
Neues von der Musikmesse
WDR-Produktion, Studio Akustische Kunst 1996/97
Keyboards und musikalische Leitung: Mauricio Kagel
mit MusikFabrik NRW
13.00 - 14.00 Uhr, Saal
Moderation: Prof. Dr. Werner Klüppelholz
Bestiarium (1976)
Klangfabeln auf zwei Bühnen
WDR-Fernsehproduktion, 1999/2000
Regie: Mauricio Kagel
Regie TAM-Theater am Marienplatz, Krefeld: Pit Therre
mit Gereon Bründt, Anke Hennemann, Gerwin Kothen und Karsten Lehl
14.00 - 15.00 Uhr, Saal
Moderation: Prof. Dr. Werner Klüppelholz
An Tasten (1977)
Klangfabeln auf zwei Bühnen
Klavieretüde
mit Luk Vaes
MM 51 (1977)
Ein Stück Filmmusik für Klavier
mit Luk Vaes
Rrrrrrr...: 4 Orgelstücke (1980/81)
I Ragtime-Waltz
II Rondeña
III Rossignols enrhymés
IV Rosalie für Akkordeon gesetzt von Teodoro Anzellotti
mit Teodoro Anzellotti
15.00 - 16.00 Uhr, Saal
Moderation: Prof. Dr. Werner Klüppelholz
Episoden, Figuren (1993)
Solo für Akkordeon
mit Teodoro Anzellotti
Passé Composé (1992/93)
KlavieRhapsodie
mit Lud Vaes
16.00 - 17.00 Uhr, Saal
Moderation: Prof. Dr. Werner Klüppelholz
Zwei Akte (1988/89)
Grand Duo für Saxophon und Harfe
mit Sarah O'Brien und Leo van Oostrom
20.30 – 22.30 Uhr
Musikalische Leitung: Mauricio Kagel
mit Nandor Götz, dem WDR-Rundfunkchor Köln, Gottfried Ritter, Einstudierung, sowie Paulo Alvarez, Tasteninstrumente, und dem Schönberg-Ensemble Amsterdam
Chorbuch (1975-78)
Sieben Choräle für Vokalensemble und Tasteninstrumente
Trio (1984/85)
in drei Sätzen
für Violine, Violoncello und Klavier
DREI CHORSTÜCKE
Vom Hörensagen (1971)
für Frauenstimmen und obligates Harmonium
Die Mutation (1971)
für Männerstimmen und obligates Klavier
Gegenstimmen (1972)
für gemischten Chor und obligates Cembalo
Uraufführung
Burleske (1999/2000)
für Saxophon und gemischten Chor
Radiostücke, Filmmusik, Raumklang-Performance, "instrumentales Theater" – Begriffe, die fallen, wenn vom Schaffen des in Buenos Aires geborenen und seit 1957 in Köln lebenden Komponisten Mauricio Kagel die Rede ist. Seine medialen Verschränkungen brechen Hör- und Sehgewohnheiten auf und lösen Irritationen aus. Während des Mauricio Kagel gewidmeten Tages am 20. Oktober 2000 im Deutschen Pavillon konnten Stücke aus den letzten vier Jahrzehnten gehört und die Uraufführung der "Burleske" mit Nandor Götz und dem WDR Rundfunkchor Köln erlebt werden.