VERANSTALTUNG
ÜBERBLICK | SPEZIAL | ARCHIV TAGES-TIPPS | STATISTIK
 
 
29.09.2000
20:30 - 22:00 Uhr

A l'intérieur de la vue - Das Innere der Sicht
Musiktheaterstück von Johannes S. Sistermanns
Uraufführung des Gesamtwerks
Auftragswerk des Kulturprogramms Deutscher Pavillon in Kooperation mit Netzwerk Musik Saar e.V.


Gesamtleitung und Regie: Johannes S. Sistermanns

Musikalische Leitung: Christopher Küppers
Assistenz: Stefan Fricke Membrantechnik: Dietger Schäle
Licht: Herbert Cybulska
Ton: Holger Schwark
Realisation der Tonbandkomposition: Saarländischer Rundfunk, Redaktion Wolfgang Korb
Tontechnik: Ingo Sigrist
Schnitt: Annette Matheis
Projektbetreuung: Katja Hertrich, Mechthild Hoersch
Dramaturgische Beratung: Gerhard Müller


mit Christian Deutsch, Michaela Fünfhausen, Liat Himmelheber, Ute-Christine Krupp, Peter Lieck, Dirk Rothbrust, Tobias Schwencke und Johannes S. Sistermanns sowie Sven Albert, Sergej Aprishkin, Andrea Artmann, Gudrun Bär, Andreas Gabriel Büchner, Thomas Burger, Anne Kathrin Fetie, Rita Gmeiner, Alexander Lauer, Daniela Schmid, Manuel Stöbel, Isabel Volles


"Netzwerk Musik Saar" initiierte eine ungewöhnliche, gattungsübergreifende Kunstleistung - die Musiktheaterstücke "À l'intérieur de la vue" des Kölner Komponisten und Performancekünstlers Johannes S. Sistermanns. Eine Trilogie der besonderen Art, keine Fortsetzungsgeschichte, sondern die Entfaltung unterschiedlicher Aspekte sinnlicher Erfahrung an drei Tagen und drei Abenden. Was zunächst einzeln als Rhythmus, Bewegung, Sprachpoesie vorgeführt wurde, floss zu einem synästhetischen musikalisch-szenischen Gesamterlebnis zusammen. Zeichnungen und Gedichte zweier großer Surrealisten - Max Ernst und Paul Éluard - boten dem Künstler die Anregung zu diesem auch in technischer Hinsicht ambitionierten Versuch, eine neue surreale Welt zu erschaffen. "Netzwerk Musik Saar" ist eine Initiative saarländischer Medien- und Kunstinstitutionen. Sie vereint Rundfunk, Fernsehen, Theater und Hochschulen und bündelt ihre Fähigkeiten und Energien. Man stellt sich Themen - im Jahr 2000 war es "Körper - Sprache - Musik" - und sucht gemeinsam nach Möglichkeiten der Realisierung. Als Produktion des Deutschen Pavillons wurde so auch dieses Projekt auf den Weg gebracht, das zwischen Theater, Performance und Konzert angesiedelt war. "À l'intérieur de la vue" umkreist den Zustand zwischen Traum und Wachheit. ,Das innere der Sicht`, wie die Übersetzung des französischen Titels lautet, formulierte eine äußere Welt, deren geheimes Klingen und Tönen mit neuem Erstaunen wahrgenommen wurde.

Zurückgekehrt zum Ausgangspunkt, dem einzelnen Ton des Monochords, mit dem alles am ersten Tag begann, zeigte sich nun, dass aus ihm alles kommt - Klang, Rhythmus, Bewegung, Gestik, Licht, Wort. Aus dem Innenraum eines Tones erwuchs eine Welt. Der gesamte Aufführungsraum wurde zum instrumentalen Innenraum und das Publikum befand sich im Resonanzraum selbst. Das Raum-Klang-Spiel entfächerte sich als eine tönende Metapher der menschlichen Existenz, eine Erzählung über Erscheinen und Vergehen und das Kontinuum des Raumes und des Lichts. Der wandernde Klang und das wandernde Licht waren die "Helden" dieses imaginären Stücks, das nicht Theater war und nicht Musik, nicht Ausstellung oder Performance, aber Elemente dieser Kunstgattungen miteinander kombinierte. Am Ende fuhren die Glaswände des August Everding Saales hoch und öffneten Blick und Weg in die beiden Gärten, deren Bäume nun auch zu klingen begannen. In der Natur endete das metaphorische, zauberische Spiel. Der Mensch - er wurde entlassen zu seinen Ursprüngen.

 
 
HOMEPAGE | SITEMAP | SUCHE