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15.09.2000
20:30 - 22:30 Uhr

musik20
WEILL & METAMORPHOSEN
Werke von Heiner Goebbels, Hans Werner Henze und Kurt Weill
Konzeption: Alicja Mounk
Dramaturgie: Regine Elzenheimer
Regie und Projektbetreuung: Daniel Rötting
Raum: Anne Neuser
Licht: Herbert Cybulska
Tontechnik (Heiner Goebbels): Christoph Schulte


Musikalische Leitung: Gerhard Müller-Hornbach

mit Karl-Friedrich Dürr, Jenny Renate Wicke
und dem MUTARE ENSEMBLE

Kurt Weill (1900-1950)
Öl Musik
(1928) arr. v. David Drew
Langsamer Fox und Algi-Song
(1921)
Was die Herren Matrosen sagen
(Happy End, 1929)
Bilbao-Song
(Happy End)
Ballade vom angenehmen Leben
(Dreigroschenoper, 1928)
Zuhälterballade
(Dreigroschenoper)
Ballade von der sexuellen Hörigkeit
(Dreigroschenoper)
Das Lied von der harten Nuß
(Happy End)

Hans Werner Henze (*1926)
Lieder und Tänze aus der Operette "La Cubana"
(1992/93)
Text von Hans Magnus Enzensberger

Kurt Weill
Kanonensong
(Dreigroschenoper)
Seeräuberjenny
(Dreigroschenoper)
Der Song von Mandelay
(Happy End)
Salomonsong
(Dreigroschenoper)
Ruf aus der Gruft
(Dreigroschenoper)
Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens
(Dreigroschenoper)
Barbarasong
(Dreigroschenoper)
Anstatt-daß-Song
(Dreigroschenoper)

Heiner Goebbels (*1952)
Befreiung
(1989)
Konzertante Szene für Sprecher und Ensemble nach einem Text von Rainald Goetz

Ein Komponist war zu würdigen, der wie kein zweiter schon lange vor seiner Emigration eine Affinität zur Musik Amerikas hatte, das für ihn zur zweiten Heimat wurde. Mit seinem einzigartigen musikalischen Idiom hatte Kurt Weill gleich mit zwei Tendenzen wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Neuen Musik: mit seinem gesellschaftskritischen und politischen Engagement und mit der Integration von populären musikalischen Formen. Die Songs der Dreigroschenoper entsprangen der unmittelbaren Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, der in den 20er Jahren die musikalische Entwicklung Kurt Weills maßgeblich geprägt hatte. Das Programm des Konzertes zu seinem 100. Geburtstag konzentrierte sich im wesentlichen auf Weills Werke, die vor seiner Emigration entstanden sind, berücksichtigte aber auch Werke der Komponisten Heiner Goebbels und Hans Werner Henze, die sein Erbe im weitesten Sinne fortgeführt haben. Hans Werner Henze nutzt für seine "Lieder und Tänze aus La Cubana" eine für Weill charakteristische Instrumentalbesetzung. Im formalen Arrangement zitiert Henze das Vorbild des politisch verantwortungsvollen Künstlers, zu dem sich Henze stets bekannt hat, dennoch stehen seine polytonalen und dissonanten Klänge in unverkennbarer Distanz zum Songstil Weills. Ähnlich wie Kurt Weill fand Heiner Goebbels über die Arbeit am Theater eine musikalische Form für seine künstlerischen und politischen Anliegen. Die Suche nach deren Vermittlung in einer publikumswirksamen Sprache eint ihn mit Kurt Weills Abneigung gegenüber elitär-avantgardistischen Ausführungsformen.

 
 
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