Konzeption und Musikalische Leitung: Alicja Mounk
Dramaturgie: Regine Elzenheimer
Projektbetreuung: Daniel Rötting
Raum: Ralf Jokisch
Licht: Herbert Cybulska
mit Pi-Hsien Chen und Alfons Kontarksy
Pierre Boulez (*1925)
Structures I (1951)
Olivier Messiaen (1908-1992)
Mode de valeurs et d’intensités (1949)
Karel Goeyvaerts (1923-1993)
Sonate für zwei Klaviere (1950/51)
Earle Brown (*1926)
Corroboree (1963/64)
Duo-Fassung
Bernd Alois Zimmermann (1918-1970)
Perspektiven (1955/56)
Musik zu einem imaginären Ballett
John Cage (1912-1992)
Winter music (1957)
for Bob Rauschenberg and Jasper Johns
In gewisser Weise als Hommage an die ”Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik” - nach dem 2. Weltkrieg ein wichtiges Forum für den engagierten Versuch eines musikalischen Neuanfangs - wurde dieses Programm mit Werken jener jungen Generation von Komponisten gestaltet, die bereits in der Gründungsphase der temporären Darmstädter Institution eine neue ästhetische Orientierung suchten. Sie verdeutlichten die Funktion der neuen Musik als einen geistigen Ort der Geschichte, unter anderem dadurch, nach der Erfahrung des Faschismus, Willkür, Hierarchie und Subjektivität im kompositorischen Findungsprozess zu verbannen. Boulez nannte dieses Anliegen “Reinigung und Entkeimung”, das vor allem durch die serielle Organisation des musikalischen Materials vollzogen werden sollte. John Cage näherte sich auf umgekehrtem Wege diesem Ziel: Inspiriert vom Zen-Buddhismus verfolgte dieser mit der Integration des Zufalls die Ausgrenzung der subjektiven Willkür.