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25.08.2000
20:30 - 22:30 Uhr

musik20
WINTERREISE III - "Laß' mich das künftige Deutschland seh'n ..."
Uraufführungen von Jörn Arnecke, Jan Dvorak, Juliane Klein und Sascha Lino Lemke sowie Texte von Heinrich Heine
Konzeption und Leitung: Alicja Mounk
Dramaturgie: Regine Elzenheimer
Projektbetreuung: Daniel Rötting
Raum: Anne Neuser
Licht: Herbert Cybulska

Musikalische Leitung: Jan Dvorak
mit Julia Henning, Stefan Hunstein und Martha Mödl
sowie dem Ensemble TrioLog München

Heinrich Heine (1797-1856)
Deutschland – ein Wintermärchen
Caput XIX-XXVII

Sascha Lino Lemke (*1976)
Uraufführung
sieben gesänge den tod zu verpassen
nach Texten von Sonja Oh und Konrad Bayer
für Sopran, Sprecher, Ensemble und Live-Elektronik (1999/2000)

Juliane Klein (*1966)
Uraufführung
Ausgleich
für Sopran und Ensemble (2000)

Jan Dvorak (*1971)
Uraufführung
Nächte
Musiktheaterszene für Sprecher, Sängerin und Ensemble (2000)
nach Heinrich Heines Novelle „Florentinische Nächte“ (1836)

Jörn Arnecke (*1973)
Uraufführung
Erstarrung
nach Texten von Wilhelm Müller und Reiner Kunze
für Sopran, Sprecherin und Ensemble (2000)

Das dreiteilige Projekt folgte den Spuren von Wilhelm Müllers und Franz Schuberts Gedicht- und Liederzyklus “Winterreise”. In der Interpretation von Martha Mödl war den Abenden die Rezitation von Heinrich Heines im Pariser Exil entstandenes Gedicht ”Deutschland – ein Wintermärchen” vorangestellt. Thematisiert wurde hier das Verhältnis des Künstlers zu Deutschland als politischer, geistiger und emotionaler Heimat. Das Bild des Winters und die Isolation des im Exil arbeitenden Schriftstellers vereint das Gefühl von Verlorenheit, Kälte und Erstarrung. Im Gegenzug verstärkt sich die Sehnsucht nach Veränderung – vom Vormärz über die Emigration während der Nazi-Zeit bis hin zum zweigeteilten Deutschland.
Einen deutsch-deutschen Abschluß des Projektes gestalteten Komponisten der jüngsten Generation, die aus beiden Teilen Deutschlands stammen. Ihre individuelle Perspektive auf ein wiedervereinigtes Deutschland zeichnete ein aktuelles Bild künstlerischer und/oder politischer Heimat – und Heimatlosigkeit. Hier wandelte sich das Thema der ruhelosen Wanderschaft zur Flucht und die Fremdheit des Individuums gegenüber den Normen der Gesellschaft wurde beschrieben.

 
 
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