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14.08.2000
20:30 - 22:30 Uhr

Lied:Strahl
Liederabend
"Dies ist ein Lied für dich allein"

mit Axel Bauni, Moritz Eggert, Ursula Hesse, Salome Kammer, Julie Kaufmann, Michael Wendeberg und Yaron Windmüller

 

Anton Webern (1883 –1945)
Dies ist ein Lied für dich allein op. 3,1
(S. George)

Franz Schubert (1797 –1828)
Bei Dir!
(J.G. Seidl)

Robert Schumann (1810 –1856)
Widmung op. 25,1
aus "Myrten" (F. Rückert)

Arnold Schönberg (1874 –1951)
Erhebung op. 2,3
(R. Dehmel)


Johannes Brahms (1833 –1897)
Meine Lieder op 106,4
(A. Frey)


Anton Webern
Dies ist ein Lied für dich allein op. 3,1
(S. George)

Ludwig van Beethoven (1770 –1827)
Andenken
(F. Matthisson)

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 –1791)
An Chloe
(J.G. Jacobi)

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 –1847)
Die Liebende schreibt
(J.W. v. Goethe)

Anton Webern
Dies ist ein Lied für dich allein op. 3,1
(S. George)


Isabel Mundry (*1963)

Uraufführung
Anagramm

(U. Zürn)

Hans Pfitzner (1869 –1949)
Alte Weisen op. 33
(G. Keller) 1. Mir glänzen die Augen
2. Ich fürcht’ nit Gespenster
3. Du milchjunger Knabe
4. Wandl’ ich in dem Morgentau
5. Singt mein Schatz wie ein Fink
6. Röschen biß den Apfel an
7. Tretet ein, hoher Krieger
8. wie glänzt der helle Mond


Moritz Eggert (*1965)

Uraufführung
aus Neue Dichter Lieben
1. Auf welchem Fuß
2. Koitus
3. Don Juan kommt am Vormittag
4. Alba
5. Rondeau Allemagne

Wolfgang Amadeus Mozart
Die Alte
(Hagedorn)

Kurt Weill (1900 –1950)
Der Abschiedsbrief
(E. Kästner)

Robert Schumann
Liebeslied
(J.W. v. Goethe)

Johannes Brahms
Bei dir sind meine Gedanken op. 95,2
(F. Halm)


Franz Schubert
Rastlose Liebe
(J.W. v. Goethe)

Dem deutschen Klavierlied, intimster Zweig der deutschen Musikkultur, war eine ganze Woche gewidmet. Ihr programmatischer Titel beschrieb die Faszinationskraft des Liedes und seine subjektive Ausstrahlung durch die Jahrhunderte. Sieben Liederabende und eine Liederstunde sowie sechs Workshop-Konzerte der Liedklassen deutscher Musikhochschulen umfasste das Programm. Elf deutsche Komponisten haben neue Klavierlieder geschrieben. Lied:Strahl präsentierte die Tradition und Moderne des deutschen Klavierliedes als einen spezifischen Zweig der deutschen Musiktradition. In den Liederabenden entwarf Lied:Strahl über die Zeitgrenzen hinweg Bilder menschlicher Hoffnung, Träume, Sehnsüchte. Der Aufbau der einzelnen Programme folgte einer poetischen Idee. Die Erzählung eines lyrischen Dramas, in dem das Wort des Dichters die gleiche Geltung besitzt wie die Musik, war ihr Ziel, nicht das Vortragen schöner Weisen. Das Lied wird oft als überlebt, zumindest aber als abgeschlossen abgeurteilt. Es erweist sich jedoch als überaus vitaler Bestandteil unserer Kultur:

"Ein Lied für dich allein ...". Es ist eine Verszeile aus einem kleinen Lied von Anton Webern, eine Widmung, ein Gruß an eine ferne Geliebte. Und solche Widmungen und Grüße waren alle Lieder an diesem ersten Abend des Festivals Lied:Strahl. Liebeslieder. Die Liebe ist das romantischste und schwärmerischste der menschlichen Gefühle. Dass Liebe Sehnsucht ist, wussten alle Romantiker, Schubert, Schumann und Johannes Brahms. Und auch die frühen Modernen, Schönberg oder Anton Webern. Die späteren Komponisten des 20. Jahrhunderts besangen die Liebe meist anders. Enttäuschung, Vergeblichkeit, Versagung rücken sie ins Blickfeld. Sie singen von einer Welt, der die Hoffnung abhanden gekommen ist. Wieder anders ist die Liebe nun im neuen Jahrhundert, wovon Isabel Mundry und Moritz Eggert mit ihren Neukompositionen ein Zeugnis gaben. Beide verkörpern zwei konträre Strömungen modernen Komponierens. Der nachdenklichen Klangfarben-Musik der Frankfurterin stand im Konzert das ausbrechende, passionierte Talent des Münchners gegenüber, der alle seine Mittel rigoros dem theatralischen Ausdruck unterordnet.

 
 
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