Der in Kiel geborene und ausgebildete Schauspieler Bernd Lafrenz schlüpfte im blitzschnellen Wechsel in weit mehr als ein Dutzend Rollen. Mit extremer stimmlicher Wandlungsfähigkeit, einer Palette unterschiedlichster Grimassen und pantomimischem Witz gelang es ihm, die Balance zwischen derber Komik und der Schönheit der Shakespeare-Sprache zu halten. Bernd Lafrenz erhielt seine Ausbildung in seiner Heimatstadt und in Paris. 1982 gründete er mit Andreas Balzer das "Theater König Alfons". Mit seinen parodistischen Soloprogrammen gastierte er auf vielen Theaterfestivals, unter anderem in Avignon, Paris, Cannes, Linz, Hannover, Stuttgart und Marburg. Als ein "Shakespearesches Chamäleon" wurde er von einer französischen Tageszeitung bezeichnet. In fast unbemerktem Rollenwechsel der Lady Macbeth zu Macbeth enthüllte sich die geteilte Schärfe der Shakespeareschen Argumente im vollen Gewand. Schuld und Unschuld, Wahnsinn und messerscharfer Verstand überlagerten sich in nur einem Spieler zum eindrucksvollen Bild ganzer Wahrheit. Macbeth und Lady Macbeth - der Rollenwechsel entbehrte nicht seine komischen Seiten. "Macbeth" geriet zur Travestie, zum szenischen Horror-Trip, der jedem Zuschauer Lachtränen in die Augen trieb.