Konzeption und Regie: Peter Kees
Videoclips: Friedemann Leipold, Benedikt Mirow, Amadeus Hiller
Live-Kamera: Reiner Zitta
Raum: Ralf Jokisch
Licht: Herbert Cybulska
Carl Orff wäre am 10. Juli 2000 105 Jahre alt geworden. Der Münchener Komponist war eine der vielseitigsten Persönlichkeiten in der deutschen Musik des 20. Jahrhunderts. Sein Ziel, erstmals in den "Carmina burana" (1937) verwirklicht, war ein Theater, in dem sich Musik, Wort und Bewegung zu einem Gesamtkunstwerk vereinigen. In seinem umfangreichen Werk mischt sich bayerische Vitalität mit vielerlei Einflüssen, darunter die Antike, das Mittelalter und die Renaissance sowie die Musikkulturen afrikanischer und asiatischer Völker. Zu seinen bekanntesten Bühnenwerken zählen "Die Kluge", "Der Mond", "Die Bernauerin" und "Antigonae". Sein musikalisches Bildungskonzept, das er in seinem "Schulwerk" (1930 - 1935) niederlegte, revolutionierte die Musikpädagogik.
Die Performance zeigte in Videos Ausschnitte aus Orffs Arbeiten und konfrontierte sie mit Werken von Komponisten, die ihm als Schüler, Assistenten oder auf andere Weise eng verbunden waren und persönlich nahe standen: Wilfried Hiller war Orffs Schüler und langjähriger Mitarbeiter, Wilhelm Killmayer war in den 1950er Jahren ebenfalls Schüler von Carl Orff. "Er hat mir einen sehr guten Satz mit auf den Weg gegeben", sagt Killmayer heute, "an den hab ich mich gehalten: 'Nicht auf die anderen Leut hören!'". Peter Michael Hamel produzierte in den 1970er Jahren mit seiner Improvisationsgruppe "Between" zusammen mit Carl Orff für den Westdeutschen Rundfunk "Improvisationen ohne Noten", 53 Stücke, zu denen Orff auf der Grundlage seines "Schulwerks" verbale Anweisungen gab. "Prepared Piano Performance" war Hamels erstes Konzertstück; zur Uraufführung 1973 in München kam Orff und kommentierte es mit den Worten: "Gell, tust beschwören.", damit auf die Anklänge an exotische Musikkulturen anspielend, die ihn einst ebenso beeinflussten und die er nun in anderer Weise bei seinem jungen Kollegen wiederfand. Josef Anton Riedl nennt sich selbst "einen Anti-Schüler" von Carl Orff:
Videoclip
ORFF ZU HAUSE
Carl Orff
Strolch-Szene aus der Oper »Die Kluge«
"Als die Treue ward geborn ..."
mit Karl Prokopetz, Karsten Ruß, Bernd Valentin und Axel Wagner
Videoclip
ORFF IN DER WELT
Wilfried Hiller
Gebet und Totentanz aus »Der Rattenfänger«
»Hulzeglechter« für Xylophon
»Die zerstreute Brillenschlange«
ein Diminuendo für einen Erzähler, Klarinette und Bordun nach einem Text von Michael Ende
mit Stefan Blum, Wilfried Hiller, Jörg Widmann und Elisabeth Woska
Videoclip
ORFF IN "ASTUTULI"
Wilhelm Killmayer
Klavieralbum mit Sphinxen
mit Mona Celina Asuca Ott, Klavier
Lautgedichte und Limericks
mit Wilhelm Killmayer
Videoclip
ORFF UND DAS MUSIKTHEATER
Carl Orff
epilog (Bertolt Brecht)
Karsamstaglegende (Bertolt Brecht)
mit Stefan Blum, Wilfried Hiller und Elisabeth Woska
Videoclip
ORFF UND MONTEVERDI
Peter Michael Hamel
Prepared Piano Performance
mit Peter Michael Hamel
Videoclip
ORFF IN GRIECHENLAND
Josef Anton Riedl
Audiovisuelle Aktionen
1. aus: Lautgedichtfolge g)
Sprechen, Klatschen und Stampfen live
Sprechen und Saxophone CD (Einspielung)
2. Studie 59
Elektronische Musik/optische Lautgedichte
Diapositive
3. Lautgedichtfolge e)
Tumba, Maracas, chinesisches Beckenpaar
Sprechen, Wasser, Klötzchen, Klatschen
4. Stellt-auch richs: er.
Sprechen, Klatschen, Papierschlagen, -streichen, -reiben, -abwickeln, Gehen, Stampfen, Zeichnen
Video-Variation (B.O.A. Videofilmkunst, Peider A. Defilla)
5. aus: Lautgedichtfolge g)
Fortsetzung (s.o.)
Sprechen, Klatschen und Stampfen live
Klangregie: Josef Anton Riedl
Technik: Zoro Babl
mit Michael Lentz und Wolfram Winkel