Das Stuttgarter Kammerorchester blickt auf eine mehr als 50jährige Tradition zurück und machte sich zunächst durch seine Bach-Interpretationen einen Namen. Die Aufführung der "Matthäus-Passion" sowie die Einspielungen der Instrumentalwerke Bachs gelten bis heute als beispielhaft. Seit 1955 wurde unter der künstlerischen Leitung von Dennis Russel Davies das Repertoire des Klangkörpers vor allem durch Werke des 20. Jahrhunderts erweitert, darunter exemplarische von Benjamin Britten, Krzysztof Penderecki und Alfred Schnittke. Das Konzertprogramm dieses Abends war durch charakteristische Werke der russischen und amerikanischen Literatur bestimmt. Neben Philip Glass, dessen "minimal music" das musikalische Equivalent des "abstract expressionism" darstellt, beschäftigte sich auch der Deutsche Hans-Georg Pflüger mit der für Jackson Polock typischen "All-Over-Struktur" seiner Bilder. Die Uraufführung "Patchwork 1999" übersetzte die nicht beginnenden und nicht endenden, stets ineinander fließenden Linien des amerikanischen Malers in ein musikalisches "Flickwerk", in dem sich Vergangenes und Gegenwärtiges durch bruchstückhaftes Zitat zu etwas Neuem verweben.