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19.07.2000
14:00 - 22:00 Uhr

Thema! Die Zukunft der Kunst mit Medien
Ein Tag des Zentrums für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
im Auftrag des Deutschen Pavillons, gefördert durch das Land Baden-Württemberg

Projektleitung: Dr. Gerhard Blechinger, Kustos des ZKM
Multiuser-Onlinespiel: Bernd Diemer, Artist in Residence des ZKM
Installation: Lawrence Wallen
Performance: Johannes Goebel, Leiter des Instituts für Musik und Akustik des ZKM
Projektbetreuung: Peter Kees, Christian Römer
Dramaturgie: Gerhard Müller

Das "Zentrum für Kunst und Medientechnologie" in Karlsruhe ist eine weltweit einzigartige Kulturinstitution. Konsequent werden in dieser Kulturfabrik für das digitale Zeitalter Kunst und neue Medien miteinander vernetzt. Sammlung, Forschung und Präsentation sind unter einem Dach vereint.

Im Vorwort zur Darstellung dieser bisher einmaligen Kunst- und Kulturinstitution heißt es: "Die neuen Medientechnologien schicken sich an, zur bestimmenden ökonomischen und politischen Kraft des 21. Jahrhunderts zu werden, das ja bekanntlich spätestens 1989 begonnen hat. Sie entdecken plötzlich die wichtige Rolle, die Kunst und Künstler bei der Konstituierung der neuen Inhalte und Rezeptionsformen spielen könnten, ohne die ihre mediale Ware keinen Tauschwert besäße." Die Stiftung "Zentrum für Kunst und Medientechnologie", ein Haus, das sein Gründungsleiter Heinrich Klotz auch als elektronisches Bauhaus bezeichnete, betätigt sich unter einem Dach in mehreren Funktionen: das Medienmuseum, das Institut für Bildmedien, das Institut für Musik und Akustik, das Medialab sowie das Museum für Neue Kunst.

Das ZKM wurde 1989 als Stiftung öffentlichen Rechts gegründet, die je zur Hälfte von der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Württemberg finanziert wird. Seit Oktober 1997 ist es in einer ehemaligen, denkmalgeschützten Fabrik untergebracht. Der über 300 m lange Bau gliedert sich in zehn Lichthöfe und beherbergt außer dem ZKM noch die Städtische Galerie und die Staatliche Hochschule für Gestaltung (HfG), die eng mit dem ZKM kooperiert.

In der Verschmelzung von Broadcasting und interaktiven Online-Medien im populären Bereich und damit im Massenmarkt liegt die Zukunft der Medien. Über diese Entwicklung hat das Zentrum für Kunst und Medientechnologie Auskunft gegeben:

Multiuser-Onlinespiel Vergence: Vergenz
von Bernd Diemer

Im Auftrag des Deutschen Pavillons programmierte Bernd Diemer eigens für diesen Tag im August-Everding-Saal ein interaktives "Multiuser-Online-Spiel", das die Grenzen des bislang Gekannten sprengte und im World Wide Web neue Maßstäbe setzte. Jeder Besucher konnte mit Hilfe verteilter Navigationsgeräte an diesem Spiel teilnehmen und mit tausenden Spielern im Online-Universum Kontakt aufnehmen. Auf großen Projektionsflächen formierten sich die Spieler vor Ort zu Kraftfeldern, die Online-Spiele-Foren im Internet virtuell mit Spiele-Ressourcen versorgten. Das Spiel, dessen Prototyp in der Ausstellung "net-conditions" im September 1999 im ZKM zu sehen war, hatte seitdem eine internationale Spielergemeinschaft aufgebaut, die während der EXPO über das Netz mit den Besuchern spielte.

Das Weindorf des 21. Jahrhunderts
von Lawrence Wallen

In den Gärten des Deutschen Pavillons traf der Besucher auf diese mit Hilfe neuester Medientechnologie vom ZKM eingerichtete Rauminstallation. Verschiedene Regionen des Landes Baden-Württemberg und deren Weindörfer wurden innerhalb eines künstlerischen Konzepts, das Lawrence Wallen dramaturgisch in mehrere Phasen gegliedert hatte, vorgestellt und mittels Live-Einspielungen präsentiert.

Musik des 21. Jahrhunderts
Eine Performance des ZKM-Instituts für Musik und Akustik mit Lautsprechermusik, Film und Video von Johannes Goebel

Ludger Brümmer
Noch ohne Titel
für zwei Schlagzeuger und computergenerierte 4-Kanal-Klänge

Elena Kats-Chernin/Kirsten Winter
Smash
Film mit Musik für das Ensemble Modern und elektronische Klänge

Mesias Maigusha/Tamas Walicky
Traumsequenzen aus der Oper “Die Feinde”
für Video und Klangsynthese

Johannes Goebel
Après les grand tours
ein Hörstück

Robert Deroll/Kiyoshi Furukawa
Stele
Video mit Musik

Ludger Brümmer
Thrill
für vierkanaliges Tonband

Das formale Arrangement dieser Performance folgte einer der Avantgarde entliehenen Vorgehensweise, Musik durch Elemente fremder, oft visueller Medien zu erweitern. Computergenerierte Vier-Kanal-Klänge, Video, Tonband und Film erweiterten an diesem Abend ein musiktheatralisches Verständnis im Hinblick auf den enormen Entwicklungssprung der neuen Medien.

 
 
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