DER GEIGENSEPPEL
Der Geigenseppel spielte mit Träumen, Illusionen und jähem Erwachen.
Er war einer der ersten Aufträge des Deutschen Pavillons. August Everding
war diese Produktion gewidmet. Der Uraufführung des Melodrams für
Marionetten von Wilfried Hiller am
4. Juni 2000 folgten bis zum 1. Oktober 2000 fünfzehn Vorstellungen.
Die Schauspielerin und Autorin Elisabeth Woska hat Wilhelm Buschs‘
”Historie in Reimen” über einen alkoholisierten Kirmesgeiger, der
sich im Traum als umschwärmten Virtuosen sieht, für die Bühne
bearbeitet, und Anton Bachleitner, Chef des Düsseldorfer Marionettentheaters,
hat sie in Szene gesetzt. So ist eine neue musikdramaturgische Form entstanden,
die sich gleichermaßen an Kinder und Erwachsene wandte und die der
alten deutschen Puppenspieltradition – Goethes ”Faust” geht bekanntlich
auf diese Art des Theaters zurück – ein überraschendes Gesicht
verlieh. Eindrucksvolle stimmliche Präsenz gaben dem Geigenseppel
der Schauspieler und Regisseur Peter Striebeck als Erzähler und der
Tenor Hans Werner Bunz als Geigenseppel. Es spielte die Bayerische Kammerphilharmonie,
ein Orchester junger engagierter Musiker, unter der Leitung von Michael
Helmrath.
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