Thüringen, das Land in der geographischen Mitte Deutschlands, bietet mit der „Kunst der Fuge“ von Johannes Sebastian Bach ein unübertroffenes Meisterwerk harmonischen Scharfsinns, ein Lehrbuch und Klangwunder zugleich, einen Geniestreich.

Bach begann die Arbeit an der „Kunst der Fuge“ vermutlich schon zu Beginn der 1740er Jahre. Er konnte dieses Kompendium kontrapunktischer Möglichkeiten eines Themas jedoch nicht mehr vollenden. Die Drucklegung erfolgte kurz nach seinem Tod. Bach hat dieses enzyklopädische Werk keinem bestimmten Instrument zugeordnet, aber die Ausführung auf einem Tasteninstrument der Zeit – beispielsweise auf einem Spinett – entspricht wohl am ehesten seinen Intentionen. Kaum ein anderes Werk Bachs ist nach wie vor so intensiv Gegenstand von Analysen, Forschungen sowie vielfältigsten Interpretations- und Deutungsversuchen.

Bachs künstlerische Leistung hat nicht nur die Musik verändert, sie ist ein kulturelles Erbe mit weltgeschichtlicher Bedeutung. Das Land Thüringen, das auf eine lange Tradition des Geisteslebens und des europäischen Austausches zurückblicken kann, bekennt sich auch für die Zukunft zu seinen Bildungs- und Kulturaufgaben.

Im ‚globalen Dorf‘ der Zukunft wird Kultur, werden Einfallsreichtum und individuelle Entfaltung die entscheidenden gesellschaftlichen Impulse geben. Die Zivilisierung einer globalen High-Tech-Gesellschaft muss und kann nur durch Kultur geschehen.